Ein 3PL (Third-Party Logistics)-Anbieter ist ein externer Dienstleister, der logistische Aufgaben wie Lagerhaltung, Kommissionierung, Versand und manchmal auch Retourenmanagement für Unternehmen übernimmt. Bei GEBHARDT Intralogistics erhalten wir viele Fragen zur Logistik . Die Frage nach der Verlagerung der Logistik ins eigene Unternehmen, um Kosten bei der Auftragsabwicklung zu sparen, ist eine der häufigsten. Die Kosteneinsparung ist einer der Hauptgründe, warum viele Hersteller und Kunden die Logistik wieder in die eigene Hand nehmen wollen. Die Gewährleistung der Produktsicherheit oder die direkte Kontrolle über den gesamten Bestellprozess, von der Auftragserfassung bis zur Auslieferung an den Kunden sind weitere Gründe, die dafür sprechen.
Was Sie von den Automatisierungsexperten bei GEBHARDT Intralogistics wissen sollten
3PLs spielen zwar für viele Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Logistik - vor allem in der Kühlkettenlogistik - ,wenn jedoch die Stückzahlen zunehmen, ändert sich die Rentabilität allmählich. Das ist meistens der ausschlaggebende Grund für Anfragen, die uns erreichen. Um einen reibungslosen Projektablauf sicherzustellen, ist es notwendig frühzeitig sicherzustellen, dass die notwendigen Details bekannt sind. Daher gehen wir die folgenden Punkte bei einem Retrofit oder der Erweiterung eines Lagers gemeinsam mit dem Kunden durch:
Die wichtigsten Punkte im Überblick
Wenn Sie die Auftragsabwicklung Ihres Unternehmen verlagern möchten, benötigen Sie eine geeignete Fläche für den Betrieb. Viele Kunden sehen diesen Schritt als idealen Zeitpunkt, in die Automatisierung einzusteigen – und das aus gutem Grund. Automatisierung reduziert Personalkosten und senkt die Kosten pro ausgeliefertem Artikel. Dabei ist zu beachten, dass Automatisierung für verschiedene Unternehmen unterschiedliche Anforderungen und Lösungen bedeuten kann. Fulfillment muss nicht kompliziert sein, und die meisten Kunden wollen die Vorteile einer bestehenden Infrastruktur nutzen oder sie wollen diese erweitern. Dies kann zwar ein erster Schritt in Richtung Automatisierung sein, doch gibt es dabei einige Punkte, die zu beachten sind. Neben der Verfügbarkeit von Fläche sollten auch potenzielle Herausforderungen frühzeitig in die Planung einbezogen werden. Automatisierung ist grundsätzlich überall möglich, allerdings sind hierfür häufig spezielle Vorkehrungen notwendig. Ihr Automatisierungsanbieter muss frühzeitig über solche Anforderungen informiert werden, ebenso wie über etwaige Bauvorschriften. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Auswirkung auf Ihre bestehende Produktion. Eine Erweiterung für das Fulfillment lässt sich in der Regel problemlos umsetzen. Wird jedoch eine Umstellung innerhalb eines bestehenden Gebäudes geplant, können zusätzliche Anforderungen entstehen, beispielsweise an die Bodenfestigkeit oder Betondicke. Auch die schrittweise Einführung der Automatisierung sollte gut durchdacht sein, damit die Fähigkeit, die Kundennachfrage zu bedienen, nicht gefährdet wird.
Ein Standort, der bereits für die Fertigung geeignet ist, kann oft auch für Fulfillment genutzt werden. Doch das muss nicht immer der Fall sein. Bei Erweiterungsplänen könnten Probleme mit der Zoneneinteilung oder lokalen Vorschriften auftreten. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit solchen Anforderungen auseinanderzusetzen, bevor über eine Erweiterung oder einen Neubau entschieden wird. Je nach Art des Lagers können zudem Vorgaben zur Gebäudehöhe, den Ausgängen, dem Zugang zu Versorgungsleitungen und anderen Details relevant sein. Denken Sie auch an zukünftiges Wachstum. Falls der verfügbare Raum für die Automatisierung der bestehenden Produktion begrenzt ist, sollten Sie den Plan überdenken. Flexibilität für zukünftige Expansionen ist entscheidend, um Ihren Unternehmenserfolg langfristig zu sichern. In Bezug auf Ihren bestehenden Standort: Ein weiterer Aspekt betrifft den Fachkräftemangel. Auch wenn Automatisierung den Personalbedarf reduziert, können Arbeitskräfte nicht vollständig ersetzt werden. Diese werden wahrscheinlich andere Qualifikationen benötigen als in der Produktion. Sie sollten daher prüfen, ob der lokale Arbeitsmarkt diese Anforderungen erfüllen kann. Ein geeigneter Standort sollte auch eine gute Anbindung an den LTL-Transport (Less-than-Truckload) bieten. Die Nähe zu wichtigen Verkehrswegen wie Autobahnen oder Verkehrsknotenpunkten ist von Vorteil. Liegt Ihr Standort hingegen in einem ländlichen Gebiet oder in einer hochverdichteten Metropolregion, können Transportprobleme auftreten. Zuletzt sollten Sie spezifische Anforderungen Ihrer Produkte berücksichtigen. Beispielsweise erfordert Kühllagerung eine spezielle Bauweise, und für pharmazeutische Produkte können je nach Art strenge Lagervorschriften gelten. Solche Anforderungen sollten Sie unbedingt mit Ihrem Automatisierungsanbieter klären. In einigen Fällen kann auch die Möglichkeit bestehen, Lagerflächen an andere Hersteller zu vermieten, was zur Kostensenkung beiträgt. Dies macht Sie jedoch zu einer Art 3PL-Anbieter, weshalb Sie Ihre Pläne sorgfältig durchdenken sollten.
Produkte und Volumen
Ihr Automatisierungsanbieter wird Informationen zur Geschwindigkeit und zum Slotting Ihrer bestehenden Produkte benötigen. Besonders wichtig ist hierbei die ABC-Kurve, die viele Kunden von ihrem 3PL-Anbieter erhalten. Diese Kurve ist entscheidend, da sie festlegt, wie Produkte in bestimmten Bereichen des Lagers platziert werden. Viele Unternehmen, die sich von einem 3PL lösen, müssen nicht den gesamten Prozess automatisieren, sollten aber wissen, welche Produkte für eine Automatisierung am besten geeignet sind. In einigen Fällen werden schnell drehende Artikel automatisiert, während langsam drehende Produkte weiterhin manuell oder halbautomatisiert bearbeitet werden. Es ist auch wichtig zu beachten, dass viele Produkte dem Pareto-Prinzip folgen: 20 Prozent der Produkte machen 80 Prozent des Volumens aus, und diese Produkte sind in der Regel die schnell beweglichen.
IT-Seite und Software
Viele Kunden verfügen bereits über ein ERP-System, jedoch nicht immer über ein WMS (Warehouse Management System) oder WCS (Warehouse Control System). Diese Softwarelösungen sind jedoch unerlässlich für den Betrieb eines Lagers, insbesondere im Zusammenhang mit Automatisierung. Ihr Automatisierungsanbieter kann möglicherweise eine Lösung anbieten, die in Ihr bestehendes ERP-System integriert wird. Es ist jedoch wichtig, dieses Thema frühzeitig zu klären, um alle Details im Vorfeld zu besprechen.
Fazit: Businessplan und Wachstumsperspektive
Abschließend sollte der Businessplan Ihre langfristige Perspektive berücksichtigen. Ist das geplante System auch in fünf oder zehn Jahren noch ausreichend? Gibt es genügend Raum für Expansion? Es ist ratsam, mit Ihrem Automatisierungsanbieter zusammenzuarbeiten und eine technische Untersuchung durchführen zu lassen. Diese hilft dabei, die Größe und den Umfang des Automatisierungsprojekts zu bestimmen und bildet eine Grundlage für die Rentabilitätsberechnung. Obwohl nicht jedes Projekt eine vollständige Automatisierung erfordert, entscheiden sich einige Kunden, schrittweise in die Automatisierung einzutreten und künftige Projekte nach und nach umzusetzen, sobald ihre Geschäftsziele erreicht sind. Dies ist eine mögliche Vorgehensweise, erfordert jedoch eine sorgfältige Abwägung der Kostenfaktoren sowie der Vor- und Nachteile.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie und wann Sie Ihre Fulfillment-Prozesse intern verlagern können, stehen Ihnen die Automatisierungsexpert:innen bei GEBHARDT gerne zur Verfügung. Unser Expertenteam unterstützt Sie bei der Durchführung technischer Analysen und begleitet Sie durch den gesamten Projektprozess. Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen zu Materialfluss- und Fulfillment-Automatisierung.